Die Geschichte der Melioration

2017
Heute
Heute

Nachdem in den letzen rund 25 Jahren das Thema landwirtschaftliche Melioration in Politik, Forschung und Praxis stark vernachlässigt wurde, steht die Landwirtschaft heute auf diesem Gebiet vor gewaltigen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Melioration und Dränagen liegen heute im Spannungsfeld zwischen neuen Forschungsergebnissen wie denen der Agrothermie, aktuellen politischen

2000
2000er
2000er

Aufgrund der Diskussion um Biomasse und regenerative Energien werden vormals stillgelegte landwirtschaftliche Flächen rekultiviert und die landwirtschaftliche Dränung und das gelbe Dränrohr erleben eine Renaissance.

1990
1990er
1990er

Aufgrund der Ausweitung von Siedlungsflächen kommt es zu einem Rückgang von Ackerflächen. Dies erfordert Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft und erhöht so den Anspruch an die Fläche. Zusätzlich zu den gestiegenen Erzeugerpreisen erhöht dies die Investitionsbereitschaft bei den Landwirten, die vermehrt Dränmaßnahmen umsetzen. Dieser Effekt wird später noch durch die Rücknahme

1970
1970er
1970er

Das Kunststoffdränrohr verdrängt nun endgültig das Tondränrohr.

1960
1960er
1960er

Es kommt zunehmend zum Einsatz von Fräsketten-Dränmaschinen. Das Verfüllen der Drängräben geschieht im Rückwärtsgang. Das gewellte, gelbe Dränrohr setzt sich durch und besteht bis heute. Dieses flexible und geschlitzte Kunststoffrohr aus Hart-PVC für die landwirtschaftliche Dränung leitet eine grundlegende Veränderung in der Meliorationstechnik ein und schafft die Voraussetzungen für eine

1950
1950er
1950er

In den 50er Jahren kommt es auch zu einschneidenden Veränderungen in der Organisation der Wasserwirtschaft – es kommt zur zwangsweisen Auflösung der Wasser- und Bodenverbände sowie zur Einführung des staatlichen Meliorationswesens. Die Meliorationsgenossenschaften leisten als Dienstleistungseinrichtungen ihren Beitrag bei der Intensivierung der sozialistischen Landwirtschaft. Nun werden verstärkt Dränmaschinen zur Rohrverlegung

1940
1940er
1940er

Die Entwicklung von Maschinen zur Rohrdränung beginnt. Zu Beginn erfolgt der Bodenaushub maschinell, wobei die Herstellung der Drängrabensohle zunächst noch von Hand erfolgt. Verfüllt wird der Graben ebefalls per Hand oder mithilfe von Landmaschinen. Die Genauigkeit bei der Fertigung und Verlegung der Tonrohre wird immer besser.

1857
1857
1857

In Preußen erscheint das erste Handbuch für Dränung: „Instruktionen der Königlich Preußischen Generalkommission für Schlesien, für Feldmesser und Dräntechniker zur Entwerfung und Ausführung von Dränplatten.“

1843
1843
1843

Die Erfindung der Dränrohrpresse für Ton in England führte dazu, dass erste Tonrohre entwickelt und per Hand im Feld verlegt werden. Dies bringt der Dränung in Europa einen raschen Aufschwung. Bis ins 20. Jahrhundert hinein werden die maschinell gefertigten Dränrohre aus gebranntem Ton durch landwirtschaftlich-kulturtechnische Feldversuche und bodenkundliche Erfahrungen weiterentwickelt.

1700
Neuzeit
Neuzeit

Ungefähr im Jahr 1650 entstehen in England Holz- und Steinsysteme. Kurze Zeit später wurden auch Flächen in Deutschland dräniert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden offene Entwässerungsanlagen zur besseren Flächennutzung überwiegend durch verrohrte Dränanlagen ersetzt. In Deutschland gewinnt die Dränung durch die Gründung der ersten Wassergenossenschaften und -verbände

1500
Mittelalter
Mittelalter

Die Dränagesysteme geraten vorübergehend in Vergessenheit.

1000
10. Jahrhundert
10. Jahrhundert

An der Nordseeküste wurden Sträucher, sogenannte Faschinen, genutzt um die von der Flut mitgeführten Schwebstoffe (Sand und Schlick) in den Lahnungen aufzufangen. Somit dienten diese Dränungen der Landgewinnung von der See.

0500
2000 v. Chr.
2000 v. Chr.

In Babylonien traten die ersten Vorläufer des heutigen Dränrohres auf. Um Überschwemmungen zu vermindern, wurden Steindränungen entwickelt und eingesetzt. Weitverzweigte Be- und Entwässerungssysteme mit Tonrohren haben die Grabhügel entwässert.

0250
3000 v. Chr.
3000 v. Chr.

Da Ausgrabungen und Überlieferungen belegen, dass die Dränung bereits in der Antike eine gebräuchliche Technik war, dürfen wir davon ausgehen, dass dieses Verfahren bereits ca. 3000 v. Chr. angewandt wurde. Als Dränmaterial wurden Reisigbündel (Faschinen) genutzt.